Bei der diesjährigen Winterschulung am 23.02.2024 stand das Thema “Erste Hilfe im Mittelpunkt”. Daran nahmen die Freiwilligen Feuerwehren Streifing, Niederkreuzstetten und Oberkreuzstetten teil. Die folgenden Themen wurden dabei behandelt:

• Motorradunfall (Helmabnahme)
• Verletzungen/Verbrennungen
• Herzdruckmassage
• Beatmung
• Stifneck Bergung einer bewusstlosen Person mit Spineboard aus PKW

Gerhard Friedl führte den theoretischen Teil der Schulung durch. Er nutzte Fallbeispiele, um das Vorgehen bei Einsätzen mit verunfallten Personen zu erklären und legte dabei besonderen Wert auf die Wichtigkeit des Eigenschutzes. Dieser beginnt bereits bei der Anfahrt zum Zeughaus der Kameraden, setzt sich während der Anfahrt fort und endet bei der Absicherung der Einsatzstelle. Er betonte, dass das Dauer-Hupsignal als Signal zum Beenden der Tätigkeit angesehen werden sollte, um Selbstschutzmaßnahmen wie das Verlassen der Einsatzstelle zu ergreifen. Eine wichtige Maßnahme zur Sicherheit bei der Versorgung verletzter Personen ist die Verwendung von Einweghandschuhen.

Im theoretischen Teil wurde unter anderem die Bergung einer bewusstlosen Person aus einem KFZ und der Einsatz eines Dreieckstuchs als Druckverband, Kopfverband oder Tragetuch besprochen.

Stationen

Danach wurden praktische Inhalte in drei verschiedenen Stationen geübt.

Station 1: Motorradunfall (Helmabnahme) u. Maßnahmen bei Verbrennungen

Schritte bei der Helmabnahme

Bei der Helmabnahme müssen nachfolgende Schritte durchlaufen werden:

1. Schritt: Der Helfer positioniert sich kniend oberhalb des Kopfes
2. Schritt: Kinnriemen des Helms vorsichtiges lösen
3. Schritt: Der Helfer umfasst mit beiden Händen den Helm des Betroffenen
4. Schritt: Der Helm wird in Längsrichtung abgezogen, wobei er die Helmkante über die Nase des Betroffenen kippt
5. Schritt: Der Helm wird so weit abgezogen, dass der Hinterkopf des Betroffenen mit der Hand von unten gestützt werden kann
6. Schritt: Der Kopf des Betroffenen wird vorsichtig auf dem Boden abgelegt

Drehung von Bauchlage in Rückenlage

Wenn ein Motorradfahrer auf dem Bauch liegt und zur weiteren Versorgung auf den Rücken gedreht werden muss, sollten drei Personen für die Durchführung bereitstehen, um dies möglichst schonend zu gestalten. Eine Person konzentriert sich auf die Stabilisierung und Drehung des Kopfes. Die zweite Person kümmert sich um den Bereich von den Schultern bis zum Gesäß, während die dritte Person den Bereich vom Gesäß bis zu den Füßen übernimmt. Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Hände der beiden Helfer im Gesäßbereich gekreuzt angeordnet sind.

Handreihenfolge der Helfer vom Kopf beginnend:

1. Helfer: Beide Hände am Helm
2. Helfer: Rechte Hand Schulterbereich, Linke Hand Gesäßbereich
3. Helfer: Rechte Hand Gesäßbereich, Linke Hand Fußbereich

Erste Hilfe Maßnahmen bei Verbrennungen

Bei Verbrennungen ist es wichtig zu beachten, dass bei größeren Brandwunden die Gefahr einer Unterkühlung besteht und daher von einer zusätzlichen Abkühlung abzusehen ist.

Stattdessen sollte darauf geachtet werden, die Wärme zu erhalten. Dies kann beispielsweise durch die Verwendung einer Rettungsdecke erfolgen, um zusätzliche Verklebungen an der Brandwunde zu vermeiden.

Station 2: Reanimation

Bei dieser Station wurde die Reanimation mittels Herzdruckmassage und die Beatmung mittels Ambu-Beutel an einem Dummy geübt.

Station 3: Bergung einer bewusstlosen Person

An dieser Station wurde geübt, eine bewusstlose Person aus einem Fahrzeug mittels Spineboard schonend zu bergen. Ein Kamerad stellte im Fahrzeug die bewusstlose Person dar. Zuerst wurde ein Stifneck angelegt, dann der Oberkörper zurückgehalten und der Gurt gelöst. Das Spineboard wurde unter die Person geschoben und mithilfe des Rautekgriffs wurde die Person auf das Spineboard gelegt. Nun konnte die Person aus dem Fahrzeug gehoben werden.